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THEMA: Kendo

Kendo 10 Feb 2013 22:19 #57

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Was ist die Vorgeschichte zu Kendo?

Der Ursprung des Schwertkampfes liegt um 400 n. Chr., als sich die ersten japanischen Krieger in der Handhabung des Schwertes übten. Die Schwerttechnik verfeinerte sich im Lauf der Zeit immer mehr, und irgendwann scharte jeder gute Krieger Schüler um sich, die den Stil des Meisters übernahmen. Dieser wurde danach mündlich von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt.
Blütezeit des Schwertkampfes war vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Die Samurai bildeten eine eigene Klasse, der allein es in Japan vorbehalten war, Waffen zu tragen. Zu jener Zeit übte man mit Holzschwertern oder Schwertern mit scharfen Klingen, was beim Üben jedoch häufig zu schweren Verletzungen oder gar zu Todesfällen führte.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich deshalb aus dem Schwertkampf die Übungsform des Kampfes mit Bambusschwert und Rüstung. Durch die mündliche Überlieferung und Anpassung der japanischen Gesellschaft entwickelte sich aus der anfänglichen Kriegsvorbereitung der eigentliche Sport Kendo. Dennoch wäre es schade, darin nur den sportlichen Aspekt zu sehen, und nicht die ganzheitliche Seite, welche als umfassendes Mittel der persönlichen Bildung verstanden wird.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Sportart erstmals offiziell Kendo, d.h. Weg des Schwertes, genannt. Kendo erfreut sich heute in Japan größter Beliebtheit in allen Bevölkerungskreisen. Seine Verbreitung ist vielleicht vergleichbar mit Fußball in Europa.

Warum macht man das überhaupt?!

Die Bedeutung von Kendo für den Menschen unserer Zeit geht weiter als bei einer "üblichen" Sportart, deren Schwerpunkt meist nur die körperliche Ertüchtigung ist. Ein japanischer Meister umschreibt die Qualitäten des Kendo wie folgt:

Kendo vermittelt gute Umgangsformen

Es hilft die Geisteskräfte zu stärken, was einen befähigt, die Probleme des täglichen Lebens besser zu bewältigen.

Kendo fördert die Selbstbeherrschung und die Selbsterziehung.

Es entwickelt das Urteilsvermögen und rasches Handeln.

Furcht, Schrecken, Zweifel und Verwirrtheit sind die vier Eigenschaften, die man im Kendo überwindet.

Und natürlich fördert Kendo auch die physische Entwicklung, Körperkraft, Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit und Geschicklichkeit.


Was haben die Übenden an?

Die Klassische Kendo-Kleidung besteht aus einer Jacke (Keiko-Gi) und einem Hosenrock (Hakama). Diese sind meistens mit Indigo dunkelblau gefärbt, was daran liegt dass dieser Pflanzenstoff eine blutstillende Eigenschaft hat. (  Nur keine Angst… er tut euch schon nichts… vermutlich ^^“ ) Frauen tragen manchmal auch rein weiße Kleidung, das ist bei Männern seltener. Allgemein steht ein weißes Keiko-Gi und Hakama für spirituelle Reinheit.
Für die Kämpfe und besonders die Turniere, wird darüber noch die Boku, die Rüstung, angezogen. Diese wiederum besteht auf einem Kopfschutz (Men), einem Rumpfschutz (Do), Schutz für die Hände und Unterarmen (Kote) und dem Lendenschutz (Tare).



Werden im Kendo echte Schwerter eingesetzt?

Ganz deutlich – NEIN! Kendo ist zwar am traditionellen Schwertkampf angelehnt bzw. davon abgeleitet, worden, aber es werden keine Schwerter fürs Training oder in den Turnieren verwendet. Stattdessen verkloppt man sich mit Stöcken – oder genauer und schöner ausgedrückt – mit Shinais.
Dabei gibt es zwei verschiedene Shinais, für welche sich die Schüler in manchen Dojos entscheiden können bzw. von welchen sie sich meistens nach einiger zeit selber beschaffen, wenn sie Kendo weiter betreiben möchten:
Bambusshinai : Übungsschwert aus vier Bambuslamellen

Karbonshinai: Schwerer und stabiler, biegsamer und teurer ^^ Stärkere Nachschwingung, wodurch Treffer meistens als unangenehmer empfunden werden.



Wie läuft ein Training/Kampf eigentlich ab?

Einige ganz grobe Infos zum Training:
Eines der wesentlichen Merkmale ist das Verhalten im Dojo und untereinander, die Etikette oder das Reiho, welches sich stark an japanischen Wertvorstellungen orientiert. Wichtigstes Merkmal ist, dass man sich mit gegenseitiger Achtung begegnet (dadurch werden auch Verletzungen verhindert).
Das Dojo wird ausschließlich barfuß betreten.
Beim Eintritt verneigt man sich, in Japan in Richtung eines Schreines, ebenso beim Verlassen des Dojos. Ein Kampf (ji-geiko) beginnt mit einem Gruß und endet mit einem Gruß, ebenso jede Trainingseinheit. Während des Trainings wird nicht gegessen und getrunken. Eigentlich werden auch keine Gespräche geführt, denn die Konzentration soll völlig auf den Trainingsablauf gerichtet sein.
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